Präsident und Fotograf
Lutz Schellhorn ist Präsident der Stuttgarter Hells Angels, leidenschaftlicher Motorradfahrer und Fotograf. Schon lange geht es ihm darum, das Bild der Hells Angels und anderer Motorradklubs zu entkriminalisieren. Natürlich sind Motorradfahrer keine Engel und ein Teil von ihnen wird straffällig. Schellhorn unterstreicht aber, dass diese individuellen Fehltritte nicht von den Klubs auf Organisationsebene unterstützt werden. Das Gegenteil ist der Fall. Drogenhändler fliegen bei den Hells Angels raus. Das Mitgefühl und die Solidarität der Mitglieder mit straffällig gewordenen Klubmitgliedern hängen wie bei anderen Klubs auch von der Art und den Umständen der Straftat ab.
Diese Sichtweise vertritt Lutz Schellhorn schon seit Jahren in Fernsehinterviews und in der Öffentlichkeit in seiner unverwechselbarer Stuttgarter Mundart.
Schellhorn und Heitmüller
Nun ist sein Buch zu diesem Thema auf dem Markt. „Jagd auf die Rocker: Die Kriminalisierung von Motorradclubs durch Staat und Medien in Deutschland“ ist Schellhorns dritte Buchpublikation nach den ersten beiden Büchern „Die letzten Krieger“ und „Stuttgart Hauptbahnhof: Eins vor 21.“Schellhorns Buch gegen die Jagd auf organisierte Motorradclubs hat noch eine Koautorin: Ulrike Heitmüller. Heitmüller hat einen akademischen Hintergrund; sie ist studierte Politikwissenschaftlerin, Theologin und Journalistin. So vereinen sich Schellhorns einfacher, direkter Erzählstil und einprägsame Fotografien mit den eher akademisch geprägten Einblicken von Ulrike Heitmüller. Das Ergebnis ist ein Werk, das die feindselige Einstellung der Gesellschaft gegenüber Rockern besonders gründlich aufzeigt.
Empfehlenswerte Urlaubslektüre
Gerade jetzt im Sommerhalbjahr ist das Buch eine empfehlenswerte Lektüre, werden doch gerade jetzt einige Schreibtischtäter zu Saison-Bikern. So mancher Manager, Buchhalter, Rechtsanwalt oder Bankangestellter führt im Winter ein ganz harmloses Schreibtischdasein und holt erst ab Mai Lederkombi und Zweirad aus dem Keller, um für ein paar Monate wieder „born to be wild“ zu sein.
Beitrag zur Entkriminalisierung
Die Lektüre des Buches ist auch relevant, weil es Licht auf eine interessante und relativ zeitlose gesellschaftliche Frage wirft. Die Vorstellung, dass Rocker Feinde der Gesellschaft seien und deren Vereinigungen in systematischem Zusammenhang mit Drogen- und Gewaltverbrechen stehen, hält sich seit Jahrzehnten. Deshalb ist es wichtig, diese Zusammenhänge kritisch zu hinterfragen. Dazu leistet dieses Buch einen elementaren Beitrag.
Übersetzer Köln: Literaturempfehlungen für den Sommer 2017
Das Kölner Übersetzungsbüro SATZGEWINN hat in seinem Blog noch ein paar andere Leseanregungen zusammenfasst wie Bücher von Uli Borowka, Hannes Jaenicke, Heinz Strunk, Benjamin von Stuckrad-Barre und anderen. Wenn Sie allerdings keine Lesetipps möchten, sondern Übersetzungen, einen Dolmetscher, ermächtigen Übersetzer für eine beglaubigte Übersetzung oder Lektorat respektive Korrektorat wünschen, sind Sie bei den Übersetzern Köln in der Übersetzungsagentur Köln an der richtigen Adresse.