„Panikherz“, eine literarische Autobiografie

Udo Lindenbergs Orchester der Panik

Literatur und Kultur laufen phasenweise ab. Wer die 1970er Jahre erlebt hat, weiß vielleicht nicht, was denn so alles in den 1990er Jahren passiert ist. Und doch schlagen unsere Herzen, solange wir leben, und es gibt Kommunikation über Jahrzehnte hinweg. Udo Lindenbergs Herz schlägt schon seit 1946 und seit 1973 sorgen er und sein Panikorchester manchmal für Panik auf der Bühne und manchmal für das Gegenteil, also die theatralische Unterdrückung der Panik.

Panikherzen und Sprachpoeten

Drogen verursachen hingegen echte Panik und bringen so manches Herz endgültig zum Stillstand. Drogenkonsum gehört außerdem zum Wirkungsgefüge des internationalen Drogenhandels. Schwerste Verbrechen, beispielsweise Mord und Waffenschmuggel, gehören dazu.Der Autor der literarischen Autobiografie „Panikherz“, Benjamin von Stuckrad-Barre, wurde 1975 geboren, als Udo Lindenberg schon ein Rockpoet war, bekannt dafür, die vielfältigsten deutschen Gefühlslagen in Sprache und Musik zu übersetzen. Obgleich Benjamin von Stuckrad-Barre aus einer Pastorenfamilie stammt, übte eine moderne Form des Polytheismus eine große Anziehung auf ihn aus: die Verehrung der Idole vom Olymp des Showgeschäfts. In dieser jugendlichen Traumwelt von Idolen spielte der sprachgewandte Udo Lindenberg eine große Rolle.

Aufstieg und Fall und Wiederaufstieg

Das Ungewöhnliche an Benjamin von Stuckrad-Barres Lebensweg ist sein früher Erfolg. Als Redakteur arbeitete er für die Pop-Zeitschrift „Rolling Stone“ und kritisierte den damals schon sehr lange im Showgeschäft stehenden Udo Lindenberg. Seine großen Erfolge feierte er dann als Popliterat und Autor der Bücher „Soloalbum“ (1998), „Livealbum“ (1999) und „Remix“ (1999). Doch nach dem Aufstieg kam der Untergang in die Drogenwelt, verbunden mit zahlreichen gesundheitlichen Problemen. Ist das Buch nun ein Klinikbericht? Nein, das würde die Leser nicht interessieren. Es kam zur Kommunikation zwischen Benjamin von Stuckrad-Barre und seinem Sprachidol Udo Lindenberg. In einem Hotel in Los Angeles findet der Autor schließlich die Muße, Unaussprechliches doch in Sprache zu übersetzen und der Selbstzerstörung durch Drogen eine Katharsis durch den schöpferischen Akt des Schreibens entgegenzusetzen.
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